Angst, Ehrgeiz oder Begeisterung: Was treibt dich zum Perfektionismus?

Macht dich die Angst vor Kritik zum Perfektionisten, ist es Ehrgeiz oder die Begeisterung für jedes Detail? Perfektionismus kann viele Gründe haben, erschöpfend oder beflügelnd wirken. Hier siehst du die sieben häufigsten Typen und was ihnen jeweils weiterhilft. Wo erkennst du dich wieder? Mehr dazu erfährst du in meinem Buch „Perfektionismus ist ein Arschloch”.

Typ 1: Du hast Angst vor Kritik

Du bist ständig in Sorge, etwas falsch zu machen. Große Mühe verwendest du für den Versuch, Fehler und damit peinliche Kritik zu vermeiden („Da darf nichts schiefgehen!”). Doch trotz aller Mühe ist keiner fehlerfrei. Deshalb führt diese Art von Perfektionismus dazu, dass du immer wieder von dir enttäuscht und gestresst bist. Was dich antreibt: Angst. Effekt auf dich: erschöpfend. Tipp: Lege dir für jede Aufgabe anhand konkreter Kriterien fest, wann das Ergebnis bereits recht solide wäre – im Alltag reicht das fast immer.

Typ 2: Du willst andere beeindrucken

Du willst grundsätzlich beeindrucken und strengst dich deshalb sehr dafür an, besser als die anderen dazustehen („Ich werde mir keine Blöße geben!”). Aber es kostet viel Kraft, sich ständig zu kontrollieren und immer als überlegen zu gelten. Diese Anspannung führt oft auch zu unnötigen Streitereien und Rechtfertigungen. Was dich antreibt: Ehrgeiz. Effekt auf dich: anstrengend. Tipp: Erkunde die schwierigen, komplizierten Seiten deiner Biografie und Persönlichkeit, um dich und andere versöhnlicher wahrzunehmen.

Typ 3: Du verdrängst ein Problem

Du brauchst Perfektion, um ein Problem zu verdrängen („Wenn der Job schon nervt, muss wenigsten in den Ferien alles perfekt sein!”). Das funktioniert, wird auf Dauer aber recht teuer und anstrengend (viele Urlaube, Shopping). Dazu verschiebst du es immer wieder, das eigentliche Problem zu lösen. Was dich antreibt: Verdrängung. Effekt auf dich: wechselhaft. Tipp: Freunde dich mit dem Gedanken an, dass es keine perfekte Lösung gibt, etwa den idealen neuen Job. Mit mehr Pragmatismus brauchst du weniger Ablenkungen.

Typ 4: Du willst andere beschützen

Dein Perfektionismus ist davon motiviert, für andere da zu sein. Du tust alles, um Schwierigkeiten von lieben Menschen abzuhalten („Wenigstens meinem Kind soll es an nichts fehlen!”). Es ist bereichernd und wird anerkannt, wenn du anderen zu einem angenehmeren, leichteren Leben verhilfst. Langfristig verausgabst du dich damit aber. Was dich antreibt: Fürsorge. Effekt auf dich: sinnstiftend. Tipp: Teile Verantwortung mehr als bisher. So befreist du dich davon, immer für alles verantwortlich zu sein, was du gut kannst.

Typ 5: Dich begeistert, was du tust

Dich treibt die Liebe zu deiner Tätigkeit und zum Detail. Du willst etwas leisten und dabei das Beste erreichen, das unter den gegebenen Umständen möglich ist. Diese Form von Perfektionismus bewirkt kreative Freude, ist motivierend und verbindet ein Team durch den gemeinsamen Erfolg mehr als alles andere. Was dich antreibt: Begeisterung. Effekt auf dich: motivierend. Tipp: Prüfe regelmäßig, ob andere (z. B. Kunden) dein Verständnis von „Qualität” teilen und das Verhältnis zwischen Aufwand und Ergebnis noch stimmt. 

Typ 6: Du träumst von einer bessere Welt

Du wünschst dir, dass alle Menschen harmonisch zusammenleben, und zwar im perfekten Einklang mit der Natur und dem Universum. Durch deine Sehnsucht nach einer besseren Welt fühlst du dich motiviert und intuitiv mit anderen verbunden. Manche halten dich deswegen aber für abgehoben. Was dich antreibt: Der Wunsch nach Harmonie. Effekt auf dich: verbindend. Tipp: Überlege, dein Anliegen zu deinem Hauptberuf auszubauen, etwa durch eine Bewerbung bei einer passenden Hilfsorganisation oder Stiftung.

Typ 7: Für dich ist alles schon perfekt

Du willst dich selbst und alles um dich herum so objektiv wie möglich sehen und schätzen („Alles hat seinen Sinn und ist perfekt, wie es ist”). Das wirkt befreiend, denn du bist davon überzeugt, dass Perfektion nicht erfordert, dass es keine Probleme mehr gibt. Auf manche wirken das jedoch unbeteiligt und kühl. Was dich antreibt: Der Wunsch nach Objektivität. Effekt auf dich: befreiend. Tipp: Notiere dir in Ausnahmesituationen deine neuen Gedanken und Einsichten, sie werden dir zurück im Alltag hilfreich sein.

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